Wissenswertes über das Krankheitsbild Herzinsuffizienz
Was ist Herzinsuffizienz?
Die Herzinsuffizienz bezeichnet eine krankhaft verminderte Pumpfunktion des Herzens. Dadurch kommt es zu einer unzureichenden Versorgung des Körpers mit Blut und Sauerstoff und zum Blutstau in der Lunge und den anderen Organen.
Wie häufig tritt die Erkrankung Herzinsuffizienz auf?
Die chronische Herzinsuffizienz betrifft mehr als 1% der Bevölkerung und nimmt ab dem 5. Lebensjahrzehnt kontinuierlich zu. Herzinsuffizienz ist ein häufiger Grund für Krankenhausaufenthalte.
Was sind die Ursachen einer Herzinsuffizienz?
Die häufigsten Ursachen, die zur Herzschwäche führen, sind Hypertonie (=Bluthochdruck) und Koronare Herzkrankheit (=Arteriosklerose der Herzkranzgefäße), wobei der Bluthochdruck gleichzeitig eine der wichtigsten Ursachen für die Entstehung einer Koronaren Herzkrankheit (=KHK) ist.
Bei unbehandelter KHK kann es zum Herzinfarkt kommen. Bei einem Herzinfarkt stirbt der Teil des Herzens ab, der nicht mehr von Blut versorgt wird. Dies schwächt die Leistung der Herzpumpe außerordentlich. Andere Ursachen der Herzinsuffizienz sind u. a. Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelerkrankungen (so genannte Kardiomyopathien) und Herzmuskelentzündungen (Myokarditis). Daneben gibt es weitere seltenere Ursachen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll.
Welche Beschwerden treten bei einer Herzinsuffizienz auf?
Bei einer Herzschwäche ist die Pumpleistung des Herzens eingeschränkt, das Gewebe wird schlechter mit Sauerstoff versorgt. Dies führt zu Abgeschlagenheit, Leistungsschwäche und Müdigkeit. Außerdem kann das zum Herzen zurückfließende Blut sich anstauen, weil es vom Herzen nicht mehr ausreichend weitertransportiert wird.
Durch den Aufstau des Blutes vor der rechten Herzhälfte kommt es zum Blutstau in den Beinen mit vermehrtem Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe der Lunge. Beim Aufstau vor der linken Herzhälfte tritt Flüssigkeit in das Gewebe der Lunge aus, was den Gasaustausch erschwert und zur Luftnot führt. In schweren Fällen kann es zum Lungenödem führen, einem lebensbedrohlichem Krankheitsbild. Den Schweregrad der Herzinsuffizienz teilt man in vier Stadien ein, die nach der New York Hearth Association (NYHA) wie folgt festgelegt worden ist:
NYHA Stadium I: Keine Einschränkung bei normaler Belastung. Übliche körperliche Belastungen verursachen keine übermäßige Erschöpfung, Herzklopfen oder Atemnot.
NYHA Stadium II: Leichte Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit. Beschwerdefrei in Ruhe, aber übliche Belastungen verursachen Erschöpfung, Herzklopfen oder Atemnot.
NYHA Stadium III: Deutliche Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit. Beschwerdefrei in Ruhe, aber schon geringe Belastungen verursachen Erschöpfung, Herzklopfen oder Atemnot.
NYHA Stadium IV: Auch leichte Belastungen können nicht ohne Beschwerden verrichtet werden. Symptome der Herzschwäche bestehen schon in Ruhe. Jede körperliche Aktivität verstärkt die Beschwerden.
Nach der betroffenen Herzkammer unterscheidet man eine Linksherzinsuffizienz mit Atemnot, Husten, Schwäche von der Rechtsherzinsuffizienz mit Wasseransammlung in den Beinen (Ödeme). Eine Globalinsuffizienz beschreibt eine Kombination der Symptome der Links- und Rechtsherzinsuffizienz. Vom zeitlichen Verlauf her unterscheidet man zwischen einer akuten Herzinsuffizienz (z.B. bei akuter Herzinfarkt) und einer chronischen Herzinsuffizienz, die sich langsam über Jahre ausbildet.
Welche Diagnostik wird mein Arzt durchführen?
Möglicherweise werden Sie Ihre Arztpraxis aufsuchen, weil Sie Beinödeme haben, sich nicht mehr so stark belastbar fühlen oder Luftnot bei Belastung bekommen. Durch verschiedene Untersuchungen lässt sich herausfinden, ob Sie an Herzschwäche leiden. Zu den Untersuchungen zählen eine Blutdruckmessung, ein EKG, evtl. eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und eine Laboruntersuchung. Ergänzende Untersuchungen können erforderlich werden wie z. B. das Belastungs-EKG oder ein Langzeit-EKG.
Themen
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